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Schimmelwissen

Ein kritischer Blick auf Raumluftentfeuchter

Schimmel kann viele Ursachen haben. Dass sich Feuchtigkeit an Oberflächen absetzt, muss nicht unbedingt etwas mit nicht ausreichender Luftzufuhr zu tun haben. Gerade in Kellerräumen dringt Feuchtigkeit durch unzureichende Isolation oder durch undichte Abwasserleitungen ins Gebäudeinnere.

In diesem Blogartikel soll es darum gehen, inwieweit Raumluftentfeuchter helfen können, das Raumklima und die Luftfeuchtigkeit zu stabilisieren und damit langfristig gegen Schimmelbildung vorzubeugen.

Wie funktionieren Granulatentfeuchter?

Im WDR-Beitrag erklärt der Schimmelexperte und Baubiologe Andreas Stache, ob und welcher Raumluftentfeuchter der richtige ist, um langanhaltend das Schimmelrisiko zu verringern. Einfache Raumluftentfeuchter enthalten Granulatsäckchen. Dieses Granulat besteht aus Calciumchlorid, einem Salz, das Feuchtigkeit anzieht und bindet. Ist das Granulat gesättigt, löst es sich auf und tropft in den Auffangbehälter. Diese Auffangbehälter müssen – je nach Luftfeuchtigkeit – mehrmals täglich entleert werden. Der Experte meint, dass diese einfachen Raumluftentfeuchter für kleine Flächen gut anwendbar sind. Sie helfen vor allem dort, wo die Luftfeuchtigkeit nicht auf eine längere Dauer sehr hoch ist. Beispiele dafür sind Flächen, die einmalig feucht geworden sind, wie Regale, Schränke oder Autoinnenräumen.

In feuchten Kellerräumen hingegen kann ein Granulatentfeuchter nicht die Leistung erbringen, die nötig ist, um die Räume nachhaltig trocken zu legen. Hier empfiehlt der Baubiologe einen elektrischen Luftentfeuchter. Bei diesem wird die Raumluft gekühlt. An Kühlstäben kondensieren die Wassermoleküle, weil kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, als warme. Es entsteht Kondenswasser, das in einem Behälter aufgefangen wird. Nach dem Abkühlen wird die Luft aufgeheizt und zurück in den Raum geblasen, so wird sichergestellt, dass eine angenehme und gesunde Raumatmosphäre hergestellt wird.

Langfristige Lösungen bei anhaltender Feuchtigkeit

Luftentfeuchter sind jedoch keine langfristige Lösung bei dauerhaft feuchten Böden oder Wänden. Bei nachhaltigen Feuchtigkeitsgründen sollte zu anderen Massnahmen gegriffen werden.
Mit der Hilfe eines Experten kann herausgefunden werden, welche Ursachen für die Feuchtigkeit und das damit verbundene Schimmelrisiko vorliegen, und entsprechende Massnahmen zur Vorbeugung eingeleitet werden.

In kritischen Fällen können das Abdichten der Bodenflächen und das Anbringen von Horizontalsperren in den Aussenwänden für langfristige Trockenheit sorgen. Paraffinbasierte Horizontalsperren werden in einem mehrtägigen Prozess in die Aussenwände des Gebäudes eingelassen und sorgen dafür, dass keine Feuchtigkeit mehr in den Wänden aufsteigen kann.

Im WDR-Beitrag werden die oben genannten Vorgehensweisen bei hoher Luftfeuchtigkeit genauer diskutiert und an einem Beispiel erläutert, welche Methoden zur Trockenlegung von Innenräumen sinnvoll sind.

Jetzt das Video ansehen.

Wenn Sie einen dieser Schimmel in Ihrem Haus oder Haushalt entdecken, dann melden Sie sich umgehend. Denken Sie daran: Schimmel ist ein Gesundheitsrisiko!