Ob wir eine Raumatmosphäre als angenehm empfinden, hängt massgeblich von der Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab. Aber welche Luftfeuchtigkeit ist angemessen und gesund? Und wie stellt man sicher, dass ausreichend Luftzirkulation stattfindet, um die feuchtigkeitsbedingte Bildung von Schimmel in Innenräumen zu verhindern?
In diesem Artikel soll das durch Feuchtigkeitsentwicklung entstehende Schimmelrisiko diskutiert werden. Eines vorweg: Nur eine schimmelfreie Raumatmosphäre ist nachhaltig gesund.
Die Feuchtigkeit in der Luft ist der effektive Gehalt des Wasserdampfes in der Raumatmosphäre. Dabei gilt: Je höher die Raumtemperatur ist, desto höher ist die Feuchtigkeit. Die Raumluft kann maximal 17,3g pro Quadratmeter aufnehmen und erreicht damit die 100%ige Luftfeuchtigkeit.
Aber was passiert, wenn dieser Wert überschritten wird?
Das überschüssige Wasser kondensiert an kühleren Oberflächen. Besonders glatte Oberflächen wie Fenster, Spiegel oder Fliesen sind anfällig für das Absetzen von Feuchtigkeit. Wichtig ist es nun, ausgiebig zu lüften. Die hereinströmende kühlere Luft kann das Kondenswasser aufnehmen und abtransportieren. Wenn dies nicht geschieht, bilden diese feuchten Oberflächen die ideale Grundlage für Schimmelpilze, Bakterien und Milben. Zur Messung der Luftfeuchtigkeit wird ein Hygrometer verwendet.
Als ideale relative Luftfeuchtigkeit wird 40% – 50% angesehen. Massgeblich für diesen Idealwert sind jedoch nicht nur die regelmässige und gründliche Luftzufuhr durch Lüften, sondern auch die verwendeten Baumaterialien und Isolationstechnik.
Um der Schimmelbildung effektiv entgegenzuwirken, können durch die (innen-)architektonische Raumeinteilung des Hauses oder der Wohnung einige Vorkehrungen getroffen werden.
Gerade Nordwände werden besonders häufig befallen, weil sie die kältesten Wände eines Gebäudes und damit prädestiniert für kondensierenden Wasserdampf sind. Grosse Möbelstücke sollten deswegen nicht an Nordwänden platziert werden. Im Fall, dass das Möbelstück nur an dieser Stelle Platz hat, sollte unbedingt auf einen genügenden Abstand zur Wand geachtet werden, so dass die Luft auch hinter dem Möbelstück zirkulieren kann. Je dichter eine Wohnung eingerichtet ist und je wärmer die Raumtemperatur ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit einer Schimmelbildung.
Der Pilzbefall ist nicht immer mit blossem Auge sichtbar. Er nistet sich in der Luft, unter Tapeten oder in Teppichen ein. Von dort aus ist er Auslöser und Verstärker von vielen gesundheitlichen Beschwerden. Um eine dauerhafte und nachhaltig gesunde Raumatmosphäre herzustellen, ist es unbedingt notwendig eine ausreichende Luftzirkulation durch regelmässiges und gründliches Lüften in allen Räumen einer Wohnung oder eines Hauses zu fördern. Starke Temperaturunterschiede zwischen den Räumen, die zu Kondensierung von Luftfeuchtigkeit auf kalten Oberflächen führen können, sollten vermieden werden.
Die Luftfeuchtigkeit ist, wie oben beschrieben, unmittelbar von der Raumtemperatur abhängig. Aber auch andere Faktoren können eine Rolle spielen und das Raumklima verändern. Beispielsweise sorgen Tabakrauch, Lufterfrischer oder Klimaanlagenluft für eine empfundene Lufttrockenheit. Um sicher zu stellen, dass eine gesunde Luftfeuchtigkeit vorherrscht, sollte diese mittels Hygrometer gemessen werden. Bei Reizung der Schleimhäute in der Nase oder den Augen aufgrund von zu trockener Luft, kann eine Wasserschale mittels Kerze erhitzt werden, damit Feuchtigkeit an die Luft abgegeben wird.
Wenn Sie einen dieser Schimmel in Ihrem Haus oder Haushalt entdecken, dann melden Sie sich umgehend. Denken Sie daran: Schimmel ist ein Gesundheitsrisiko!